Monatsarchiv: Dezember 2013

Lisa blinzelte und rieb sich die Augen. Da lag etwas funkelndes im Sand. Vorsichtig bückte sie sich und griff nach dem Ding. Eine Goldmünze! Schnell schaute sie sich um, dann säuberte sie die Münze im Stoff ihres Kleides. Die Münze zeigte auf der Vorderseite ein Schiff, auf der Rückseite die Umrisse eines Kopfes. Lisa konnte keine Details erkennen, denn Meer und Sand hatten die Münze abgerieben.
Sie blickte übers Meer. Eine plötzliche Sehnsucht ergriff sie und zog sie in die Ferne. Waren da am Horizont nicht dunkle Schatten zu sehen? Schatten von Palmen, von geheimnisvollen Wäldern und Bergen? Unerforschte Höhlen mit funkelnden Perlen und Schätzen warteten auf sie.
Doch sie musste sich beeilen, sonst waren die anderen womöglich schneller und sie stand wieder als armes dummes Mädchen da.
Ja, dieses Mal war es an ihr. Nicht umsonst hatte die Münze zu ihr gefunden. Mit dem Schatz könnte sie ihrer Familie eine bessere Zukunft schenken. Aber erst einmal würde sie sich neue Kleider kaufen. Und ein eigenes Boot. Und vielleicht eine kleine Hütte am Strand.
Als der Fischer John am nächsten Morgen zur See fahren wollte, um den Fang für den heutigen Tag einzuholen, war er sehr darüber verwundert, dass sein Boot verschwunden war. Noch verwunderter war er, als er auf die Rufe nach seiner Tochter keine Antwort bekam…